Das zweistöckige Wohnhaus mit Satteldach und Garage steht in unmittelbarer Nähe eines kleinen Sees auf einem erst leicht und dann steil abfallenden Grundstück als Teil einer Dorferweiterung. Bauliche Vorgaben wie Dachform, Ausrichtung, Kubatur und Materialität prägen die äußere Erscheinung des Gebäudes. Aufgabe war eine zeitgemäße Neuinterpretierung der regionalen Bauformen. Das Wohnhaus soll, fern von alpinem Chalet-chic, eine stimmige Ergänzung des alpin geprägten Dorfbildes sein. Der längliche Baukörper steht senkrecht zum Geländeverlauf in Ost-Westrichtung auf der Parzelle. Ein eingeschossiger Garagenbau mit Gartensauna wurde ergänzend zwischen Nachbargarage und Wohnhaus eingefügt. Aufgrund der hochalpinen Klimaverhältnisse mit viel Schneefall und einer besseren Besonnung, wurden die wesentlichen Wohnräume im Obergeschoß untergebracht. Das Gebäude wird ostseitig über einen eingeschnittenen Zugangsbereich witterungsgeschützt erschlossen. Ein großzügiger Eingangsbereich mit Garderobe empfängt den Besucher. Eine große Schmutzschleuse verbindet die Garage mit dem Eingangsbereich/Garderobe und dient als Nebeneingang. Hinter dem Garderobenmöbel befindet sich die Haustechnik. Der Eingangsbereich mit Garderobenmöbel mündet in einen Erschließungsflur an dessen Ende zwei Kinderzimmer mit Bad und WC untergebracht sind. Die beiden Kinderzimmer sind Richtung Westen über die gesamte Breite mit einem Brüstungsfenster versehen und lassen sich durch eine Schiebetüre miteinander verbinden. Das Badezimmer besitzt einen ebenerdigen Zugang zum Garten bzw. zur Sauna. Vom Eingangsbereich als Verteiler führt eine einläufige Treppe gegen das Licht ins Obergeschoß. Es öffnet sich ein bis unter das Dach offener Koch-, Ess-, Wohnbereich mit Balkon. Großzügige Verglasungen Richtung Süden und Westen verbinden optisch Innen- und Außenraum und geben den Blick frei auf das umliegende Bergpanorama. Ein großes Vordach verschattet die Glasflächen und schützt somit vor sommerlicher Überhitzung. In den Wintermonaten hingegen wird die Sonneneinstrahlung durch die großen Glasflächen als passiver Energiebeitrag optimal genutzt. Eine geschlossene Brüstung umschließt Richtung Süden und Westen den gesamten Koch-, Ess-, Wohnbereich mit Terrasse und schützt so vor Einblicken. Mitten im Raum steht ein Holzofen der sich zu einem freistehenden Küchenblock erweitert. Die Küchenfront bildet den rückseitigen Abschluss zur Treppenöffnung. Esstisch und Sitzgruppe fügen sich um das Ofenelement. In Verlängerung des offenen Koch-, Ess-, und Wohnbereichs Richtung Norden und Osten fügt sich ein Arbeitszimmer sowie das Elternschlafzimmer mit Bad und kleinem Balkon. Der Dachraum über den Zimmern kann mit einer Leiter erschossen und als zusätzliches Übernachtungslager genutzt werden. Beheizt wird das Gebäude mit einer Erdwärmepumpe. Eine Photovoltaikanlage in der Fassade ist konstruktiv vorgesehen und kann jeder Zeit nachgerüstet werden. Das Dach eignet sich aufgrund der Schneemengen nicht zur Installation einer Photovoltaik/Solaranlage. Fassade, Fenster und Deckenverkleidung bestehen einheitlich aus unbehandeltem Weißtannenholz. Boden-, und Terrassenflächen wurden in unbehandeltem Eichenholz ausgeführt. Eingangsbereich und Nasszellen sind mit einem Betonboden bzw. Naturstein versehen. Auf Lacke und Schutzanstriche wurde verzichtet. Die der Witterung ausgesetzte Holzfassade bekommt mit der Zeit eine bewusst natürlich graue Patina. Das Gebäude ist konsequent nach den Kriterien der Umweltverträglichkeit, geplant und gebaut. Das vorgegebene Raumprogramm wurde mit Hilfe von Einbaumöbeln optimal genutzt und umgesetzt.