Der Gedanke für das neue Wohnhaus war die Entwicklung einer hölzernen Architektur entlang einer mächtigen, massiven, mittelalterlichen Stadtmauer. Das Wohnhaus soll als gestaltetes Möbelstück vor einer Wand stehen. Die Intimität des Hofes mit dem langgestreckten, warmen Holzbaukörper vermittelt das Gefühl eines Raumes – daher auch das Bild des möbelartigen Gebäudes, das vor der Wand steht. Das Treppenhaus soll offen und leicht gestaltet sein. Das Erdgeschoß, das vollständig verglast ist, öffnet sich zum Innenhof und definiert die Grenze zwischen innen und außen nicht – Innenhof ist Kunstgalerie, Kunstgalerie ist Innenhof. Die Öffnung des Hofes zur Linggstraße unterstützt diesen Gedanken zusätzlich (Kunst im Hof).Das Zusammenspiel zwischen der glatten Gebäudeoberfläche als transparenten Raumabschluß bildet eine Art hölzernes Geflecht zwischen Innenraum (Wohnbereich) und Außenraum (Innenhof). Man lebt und arbeitet inmitten einer mittelalterlichen Stadt in einem Holzmöbel, das die Türen zum Innenhof geöffnet hat. Die Fassade des Erdgeschosses ist eine reine Nurglaskonstruktion. Die Fassade im 1., 2. und 3. Obergeschoß ist eine vollständige Holz-Glaskonstruktion bestehend aus einer Wärmeschutzverglasung und Massiv-Nußholz-Fenstern, die sich nach außen öffnen. Beim gesamten Gebäude wurde aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen auf synthetische Holzschutzmittel, Lacke usw. verzichtet, um so ein gesundes Wohnen in einem gesunden nachwachsenden Baustoff zu ermöglichen. Das Gebäude ist als Einfamilienhaus (Generationen-Wohnen) konzipiert. Im 1. Obergeschoß ist die Wohnung für einen Elternteil mit einer externen Verbindung in die darüberliegende Wohnung. Der Neubau auf dem EG-Gewölbe der EG-Decken ist ein reiner konstruktiver Holzbau. Dieser Neubau steht auf einem Gewölbe aus dem 16. Jahrhundert und war aus statischen Gründen auch nur in einem konstruktiven Holzbau möglich.